Wasserwerte im Aquarium - Was ist das überhaupt?
Ganz egal ob man sich über sein Aquarium oder über Fische und Pflanzen informiert, überall ist die Rede von den „richtigen Wasserwerten“. Doch was sagen Wasserwerte überhaupt aus und was bedeuten sie? In diesem Artikel versuchen wir dir so einfach wie möglich zu erklären, welche Wasserwerte maßgeblich für dich sind und wie sie entstehen bzw. was es heißt, wenn sie sich verändern.
Der PH-Wert – Sauer oder doch basisch?
Jeder der in Chemie ein bisschen aufgepasst hat, hat diesen Begriff schon einmal gehört. Doch was sagt dieser PH Wert eigentlich aus und warum ist er wichtig für das Aquarium? Nun, jede Flüssigkeit und auch feste Materialien haben einen PH Wert. Dieser fällt entweder hoch oder niedrig aus. Der PH Wert wird auf einer Skala von 0-14 angegeben und gibt an, welchen Säuregehalt die Flüssigkeit hat. Ein PH Wert von 0-7 gilt in der Chemie als „Sauer“. Bei glatt 7 ist der Säuregehalt neutral und bei einem PH Wert von 7-14 wird er als basisch bezeichnet. Hier mal ein paar Beispiele zur Verdeutlichung: Batteriesäure hat einen PH Wert von 0-1. Herkömmliches Bier liegt bei 4,5-5, unser Trinkwasser bei 6-8,5 und Seife 9-10. Dein Wasser, in dem deine Fische schwimmen, sollte auf jeden Fall zwischen dem PH Wert unseres Leitungswassers sein. Fische aus dem Amazonas, wie Diskus mögen eher saures Wasser. Du solltest also einen PH Wert von unter 7 anstreben. Malawi Buntbarsche hingegen haben in ihrer natürlichen Umgebung eher einen basischen PH Wert von 7,5-8. Du möchtest mehr über die optimalen Wasserwerte deiner Fische wissen? Schau mal hier!
Die Gesamthärte – Auch Wasser kann hart sein
Die Gesamthärte (GH) gibt an, wie hart dein Wasser ist. Doch wie kann Wasser eigentlich hart sein bzw. werden? Die Gesamthärte gibt den grad der gelösten Salze im Wasser an. Dabei geht es im Großen und Ganzen um Kalzium und Magnesium. Angegeben wird die GH in „Grad deutscher Härte“ (°dh). Die Gesamthärte ist also ein Maß für einen bestimmten Mineraliengehalt in deinem Wasser und ist somit entscheidend für alle organischen Vorgänge, die in deinem Aquarium stattfinden. Es gibt, wie beim PH Wert, Fische die eher weiches Wasser mögen und welche, die eher hartes Wasser bevorzugen. Du möchtest wissen, ob deine Fische eher hartes oder weiches Wasser bevorzugen? Dann klicke hier!
Die Karbonathärte – Ein Wert mit vielen Zusammenhängen
Die Karbonathärte wird ebenfalls in °dh angegeben und gibt die Anzahl der gelösten Hydrogenkarbonate in deinem Wasser an. Die KH steht immer in einer direkten Beziehung zur Gesamthärte und ist fast immer kleiner als die Gesamthärte. Es gibt, wie immer, Ausnahmen. Wenn du z.B. eine Hauswasser-Enthärtungsanlage hast, wird die Gesamthärte kleiner ausfallen, da diese die Salze aus deinem Leitungswasser zieht. Außerdem dient die Karbonathärte dem PH Wert als Puffer. Das heißt, je höher deine Karbonathärte ist, desto stabiler ist dein PH Wert. Sollte deine Karbonathärte zu niedrig sein (<4) dann kann es unter Umständen passieren, dass dein PH Wert kippt und es zu einem Säuresturz kommt. Dein Wasser wird zu Sauer und dein ganzes Ökosystem im Aquarium wird zerstört. Dies hat zur Folge, dass deine Pflanzen und Fische sterben. Du solltest also darauf achten, dass deine Karbonathärte immer einen konstanten Wert hat. Es gibt jedoch Fische, die eine geringe Karbonathärte bevorzugen, wie z.B. Fische aus dem Amazonas oder Rio Negro. Hierbei solltest du schauen, dass die Karbonathärte im Mittelfeld angesiedelt ist (z.B. GH 8 und KH 5). Die Karbonathärte steht also im Verhältnis mit 2 Werten, einmal der Gesamthärte und einmal mit dem PH Wert, um diesen zu stabilisieren.
Nitrit – Ein Wert, den man Messen sollte, der aber nie im Becken zu finden sein sollte
Wie beim PH Wert ist Nitrit ein Wort, welches man immer wieder in der Aquaristik findet. Doch Was ist Nitrit überhaubt und warum ist dies so schädlich? Nun, um das zu verstehen muss man einmal den Kreislauf erläutern, der in deinem Aquarium stetig stattfindet. In deinem Aquarium setzen Abfallprodukte, wie z.B. Pflanzenreste und Kot, Ammonium frei. Dies wird von deinen Filterbakterien zu Nitrit umgewandelt. Da dies schädlich für deine Fische ist, gibt es noch so genannte Nitrobakter-Bakterien. Diese wandeln das Nitrit in Nitrat um. Nitrat gibt den Verschmutzungsgrad deines Wassers an. Durch deinen regelmäßigen Wasserwechsel entfernst du dieses Nitrat und die Wasserbelastung wird weniger. Nitrit ist also giftig und schon in kleinen Mengen, ab 0,2mg/L, schädlich für deine Tiere. Nitrit ist auch für uns Menschen schädlich, deshalb wird es von unseren Wasserwerken schon direkt herausgefiltert. Nitrit kann auch durch tote Fische oder starke Medikamente entstehen. Letzteres kann deine Fiterbakterien töten, wodurch der Kreislauf gestört wird. Solltest du Nitrit im Becken nachweisen können, solltest du so schnell wie möglich einen sehr großen Wasserwechsel vornehmen (ca. 60-80%).
Wie kann ich meine Wasserwerte feststellen?
Jetzt weißt du schon einmal über die wichtigsten Wasserwerte in deinem Aquarium bescheid. Doch wie kannst du feststellen, welche Wasserwerte du in deinem Wasser hast? Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen gibt es Teststäbchen. Diese hälst du in dein Wasser und auf den kleinen Quadraten findest du verschiedene Farben, die du in einer Skala abgleichen kannst. Der Nachteil hierbei ist allerdings, dass diese recht ungenau sind. Im Volksmund werden sie auch „Ratestäbchen“ genannt. Eine bessere Alternative wäre hier der Tröpfchentest. Wie der Name schon sagt, hast du verschiedene Substanzen in kleinen Fläschchen. Du nimmst eine Wasserprobe und vermischt sie mit einer bestimmten Anzahl von Tröpfchen aus dem dafür vorgesehenen Fläschchen. Das Wasser verfärbt sich und du kannst wieder über eine Skala abgleichen, wo du deine Wasserwerte wiederfindest. Last but not least gibt es auch noch elektronische Controller, die deine Wasserwerte bestimmen. Sie sind zwar am genauesten, jedoch auch sehr teuer und man sollte sich überlegen, ob sich dies gegenüber einem Tröpfchentest lohnt.
Jetzt solltest du schon einmal einen umfassenden Eindruck über die wichtigsten Wasserwerte, die du auch regelmäßig testen solltest, bekommen haben hast du weitere Anmerkungen oder Fragen, dann kontaktiere uns! Dein TFC Team!
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