L-Welse

In fast jedem Aquarium findet man einen „Putzerfisch“, wie sie gerne im Volksmund genannt werden. Die Saugwelse, die sich so schön an die Scheibe des Aquariums kleben, sind immer ein Blickfang für Besitzer und Gäste und sind überall beliebt. Doch wie werden sie artgerecht gehalten und woher kommt überhaupt der Begriff „L-Welse“?

Zu viele, sodass man sie nur noch nummerieren kann

Die L-Welse gehören zu einer der größten Fischgruppe der Welt. Es gibt nur noch wenige Artenfamilien, die eine größere Artenvielfalt aufweisen können, wie z.B. die Familie der Buntbarsche.

Die L-Welse werden seit über 200 Jahren erforscht und es gibt mittlerweile 90 Gattungen und ca. 700 verschiedene Arten. Wegen dieser unfassbaren Größe soll dieser Artikel auf die Artenfamilie im Allgemeinen eingehen, alles andere würde den Rahmen sprengen. Die L-Welse werden auch als Harnischwelse, im lateinischen „Loricariidae“, bezeichnet und sind im mittel- und südamerikanischen Raum zuhause. Durch den lateinischen Namen kommt auch die Bezeichnung mit dem L. Die Nummer dahinter, ist einfach eine fortlaufende Nummer. Der L1 ist dann z.B. der erste gefundene Wels und ab da ging es dann immer weiter. Eine gut gepflegte Datenbank der L-Welse findest du hier!


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L-Welse überzeugen mit ihrer ruhigen und anpassungsfähigen Art

Welse gelten auch über die Aquaristik hinaus als Überlebenskünstler. So sind es auch viele der Harnischwelse. Viele von ihnen wurden schon mehrfach nachgezüchtet und sind an viele verschiedene Wasserwerte gewöhnt. Der „Blaue Antennenwels“ ist beispielsweise der absolute Allrounder und ist vor allem bei Anfängern beliebt. Da die L-Welse nur aus dem mittel- und südamerikanischen Raum kommen, sind sie in der Natur allerdings sehr weiches Wasser gewöhnt. Tiere, die oft nur als Wildfänge gehalten werden, sind somit nichts für Anfänger und benötigen weiches Wasser. Dennoch kann man sie super in einem Südamerika Gesellschaftsbecken halten. Harnischwelse überzeugen durch ihre friedliche Art und verstehen sich mit fast allen Mitbewohnern sehr gut. Es gibt sicherlich Ausnahmen, die dann revierbildend sind, allerdings ist dies nur eine sehr geringe Stückzahl. Du willst mehr über Wasserwerte erfahren? Klicke hier! 

Viele Arten – Viele verschiedene Größen – Viele Farben

L-Welse sind in fast jeder Größe zu finden. Deswegen sollte man sich im Vorfeld sehr gut informieren. Denn in der Zoohandlung werden oft nur sehr kleine Jungfische verkauft. Diese können aber gewaltige Ausmaße annehmen. Harnischwelse werden gerne 50 bis 100cm groß. Diese können dann auch nur in sehr großen Aquarien gehalten werden und benötigen viel Futter. Es gibt aber auch viele kleinere Arten. Der L46 bleibt z.B. sehr klein und kann somit auch in kleineren Becken gehalten werden. Ebenfalls sehr unterschiedlich fällt die Färbung der Tiere aus. Von einem weißen, zebraähnlichen Muster, bis hin zu einem dunklen Körper mit orangen oder gelben Flossen ist alles vorhanden. Die Farbenpracht und Vielfalt gleicht schon fast den Malawi-Buntbarschen. Du willst mehr über Malawi-Buntbarsche erfahren? Klicke hier! 



Dein Aquarium sollte wie der natürliche Lebensraum aussehen

Da die meisten L-Welse aus dem Amazonas oder ähnlichen Flüssen kommen, sind dort auch viele Wurzeln und Pflanzen vorhanden. Dementsprechend sollte dein Aquarium auch aussehen. Harnischwelse wollen sich gerne Tagsüber verstecken und suchen deswegen Schutz hinter Wurzeln, Steinen oder Pflanzen. Kleinere Arten nehmen auch gerne kleine Tonröhren an, in denen sie dann auch gerne Laichen. Aber aufgepasst! Einige Welse raspeln auch gerne deine Wurzeln ab und so sieht deine Deko schnell schäbig aus. Dies ist aber auch wieder nur bei einigen Arten der Fall und keineswegs die Regel. 

Welches Futter wird gerne genommen?

Grundsätzlich sind Harnischwelse Vegetarier, jedoch gibt es, wie immer, auch Ausnahmen. Man sollte sich also im Vorfeld gut über das Tier informieren. Die meisten nehmen nur Rohkost zu sich, manche mögen aber beides. Also sollte man bei den Tieren auch mal ein wenig Frostfutter, wie Mückenlarven mit auf den Speiseplan setzen. Je nach Geschmack des Tieres, kann es auch schon mal vorkommen, dass mal ein Blatt deiner Pflanze verschwindet. Dies tritt aber nur auf, wenn zu wenig gefüttert wird. Sind die Tiere satt, werden Pflanzen auch heile bleiben. Große L-Welse produzieren natürlich auch eine Menge „Abfall“. Du solltest also deinen regelmäßigen Wasserwechsel immer einhalten und üppig gestalten. Ebenfalls solltest du eine sehr starke Filterung einsetzen. Du willst mehr zum Thema Filter erfahren? Klicke hier! 

 

Jetzt solltest du schon einmal einen kleinen Einblick in die Thematik der L-Welse bekommen haben. Solltest du weitere Fragen oder Anmerkungen haben, lass es uns wissen und kontaktiere uns! Dein TFC Team!